Über uns

Hebammen für Deutschland e. V. ist eine Initiative zum Erhalt individueller Geburtshilfe. Hebammen, Eltern, Ärztinnen und Ärzte sowie viele andere Engagierte haben sich hier zusammengeschlossen, um die individuelle Geburtshilfe in Deutschland zu erhalten.

Gegründet haben wir unseren Verein im Jahr 2010. Damals gab es für uns Hebammen die erste drastische Erhöhung der Berufshaftpflichtprämie auf über 1.000 Euro jährlich. Seitdem gab es jedes Jahr kräftige Steigerungen; 2017 lag die Haftpflichtprämie beispielsweise bei über 7.800 Euro. Auch wenn wir dafür inzwischen einen geringfügigen Ausgleich von den Krankenkassen erstritten haben: Seitdem hat sich die Geburtshilfesituation in Deutschland dramatisch verschlechtert. Es gibt von Jahr zu Jahr weniger freiberufliche Hebammen, viele bieten das Herzstück ihrer Arbeit – die Geburtshilfe – schon lange nicht mehr an, Kreißsäle und Geburtshäuser haben aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Für werdende Mütter und Eltern vielerorts ist das eine Katastrophe – vor allem in ländlichen Regionen.

Was wir tun:

  • Hebammen für Deutschland e. V. ist Mitinitiatorin der Erzählcafé-Aktion „Der Start ins Leben“. Hier kommen Schwangere, werdende Eltern und interessierte Frauen über alles ins Gespräch, was nicht in Büchern geschrieben steht. Beim Erzählcafé werden Geschichten ausgetauscht, um all diejenigen zu stärken, die ihre Geburt noch vor sich haben.
  • Wir pflegen eine einzigartige Vernetzung zu Elternverbänden wie Mother Hood e. V. und dem Netzwerk der Elterninitiativen für Geburtskultur sowie den beiden großen Hebammenverbänden.
  • Unser Verein ist Mitorganisator von Demonstrationen, Veranstaltungen und Petitionen und nimmt an runden Tischen und Gesprächen mit Vertreter_innen aus Politik und Gesundheitswesen teil.
  • Wir klären die Öffentlichkeit über die Missstände bezüglich Deutschlands Geburtshilfe auf und informieren über Idealzustände.

Unsere Ziele

  • Wir wollen die individuelle Geburtshilfe in Deutschland erhalten – beziehungsweise den Status quo des Jahres 2009 wiederherstellen. Dazu braucht es eine flächendeckende Versorgung durch Hebammen, Geburtshäusern und Kreißsälen.
  • Wir streben eine Eins-zu-eins-Betreuung während Schwangerschaft und Geburt sowie im Wochenbett an – und zwar durch erfahrene Hebammen.
  • Wir möchten, dass weniger Kinder per Kaiserschnitt geboren werden (in Deutschland liegt die Kaiserschnittrate bei einem Drittel, die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt maximal 15 %).
  • Wir fordern den Gesundheitsminister auf, sich für eine menschliche, sichere und kostengünstige (Hebammen-)Geburtshilfe zu engagieren.

Die zahlenmäßig kleine Berufsgruppe der Hebammen leistet eine sehr wichtige Arbeit. Es geht um nicht weniger als um den Start als Familie – der „Keimzelle der Gesellschaft“. Dieser Start braucht eine vertrauensvolle Begleitung. Dafür muss in unserer Gesellschaft Raum, Zeit und Geld vorhanden sein.

Jeder Mensch braucht in seinem Leben eine Hebamme – mindestens einmal.

Prominente Unterstützung

Ina May Gaskin und Lisa von ReicheIna May Gaskin, Trägerin des alternativen Nobelpreises
Die US-amerikanische Hebamme Ina May Gaskin ist Ehrenmitglied unseres Vereins. Sie gilt als Pionierin in der Hebammenausbildung. Gaskin lehrt und verbreitet Geburtsmethoden, die die körperliche wie geistige Gesundheit von Mutter und Kind fördern. Sie vereint wissenschaftliche Analyse mit weitreichender Erfahrung in der Praktizierung natürlicher Medizin.

„Ich glaube, dass die Entwicklung eines Landes daran gemessen werden kann, inwieweit es das Recht einer Gebärenden respektiert, eine vollständig auf die Frau ausgerichtete Geburt zu erleben."
Ina May Gaskin
Ina May Gaskin
Hebamme